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Rundadum-Etappe 13

Donauinsel - Toter Grund

Jänner 2008
Rundumadum 13

Text/Bilder: Thomas Rambauske

Intro

Die 13. Etappe birgt eine Überraschung: das Naturschutzgebiet "Toter Grund". Dieses natürliche Kleinod ist aber gar so tot, wie man beim genauen Hinsehen erkennen wird. Dazu noch das beliebte Erholungsgebiet Donauinsel und das Kraftwerk Freudenau – eine durch und durch interessante und kurzweilige Etappe.

13. Etappe

Neu Albern (80 B, 76 A) - Freudenauer Hafenbrücke - Kraftwerk Freudenau - Donauinsel - Naturschutzgebiet Toter Grund - Steinspornbrücke (Zum Roten Hiasl, 91 A)

GZ 1 ½ - 2 Stunden

Kraftwerk FreudenauDas Kraftwerk Freudenau versorgt mit seinen Riesenturbinen die Hälfte der Wiener Haushalte mit Strom

 

 

 

 


 

 

 

 

Toter Grund

Die 13. Etappe beginnt mit einer Überschreitung der Freudenauer Hafenbrücke in die Freudenauer Hafenstraße. Von dieser gleich rechts zum Kraftwerk Freudenau, wo Action angesagt ist: Riesige Turbinen (mit 7,5 m Durchmesser die größten Europas) erzeugen in Verbund mit der Donau rund die Hälfte der Energie für Wien. Eine kleine Aussichtsplattform auf dem Kraftwerk gewährt einen schönen Blick bis zum Kahlen- und Leopoldsberg. Über die Donau und eindrucksvolle Schiffsschleusen auf die Donauinsel, eines der Naherholungsgebiete der Wiener.
Über einen Treppelweg sehr genussvoll entlang der Donau, dann davon abzweigend ins Naturschutzgebiet Toter Grund am Donaualtarm. Dieser aus dem ehemaligen Überschwemmungsgebiet stammende Schatz Natur bietet seltenen Tieren, Bäumen und Pflanzen Zuflucht. Es zahlt sich aus, etwas abseits des Trampelweges durch den dschungelartige Geflecht aus Pappeln und Weiden zu stromern. Vielleicht wird man Enten, Gänsen und Störchen ansichtig, sicher allerdings den Spuren übereifriger Biber. Was der Mensch nicht geschafft hat, schaffen diese Tiere ganz gewiss - nämlich manch alt ehrwürdigen Baum zu fällen.

Diese Etappe gehört sicher zu den aufschlussreicheren, interessanteren Etappen.

Am Ende entlang der Neuen Donau bis zu einem Fußballplatz und dem Restaurant "Zum Paulaner", dann die Steinspornbrücke auf die Raffineriestraße übersetzt, wo die Haltestelle des 91 A die Endstation dieser Etappe darstellt.

Wer sich die Warterei auf den nur stündlich erscheinenden 91A ersparen will, sollte eine weitere halbe Stunde Zeit nehmen, und auf der vor allem im Herbst und an manchen warmen Wintertagen einsamen Donauinsel weiter bis zur Praterbrücke weiterwandern, wo es genug andere Öffis gibt.

An der Donau
Entlang der abendlichen Donau entlang zu gehen, gehört zur Kategorie "Beschaulichkeit"

Donauinsel

Entstanden ist die Donauinsel künstlich im Zuge der Hochwasserregulierung der Donau in den Jahren 1972-1988. Durch Aufschütten der Donauinsel wurde ein Gerinne parallel zur Donau geschaffen, das im Normalfall ein stehendes Gewässer ist,FKK-WEgweiser das aber bei Hochwasser geflutet wird und so Überschwemmungen vermeiden helfen soll. Die Insel selbst bleibt auch bei Hochwasser größtenteils wasserfrei.

Mittlerweile hat sich die Donauinsel zu einem beliebten Naherholungsgebiet der Wiener Bevölkerung entwickelt. Des Weiteren befindet sich dort im nördlichen und südlichen Bereich einer der größten in unmittelbarer Nähe einer Großstadt gelegenen FKK-Badebereiche.
Neben dem Naherholungsgebiet ist die Donauinsel auch ein Naturreservat, wo sich seltene Vogel und Fischarten, aber zum Teil auch Rehe und Hasen, angesiedelt haben.

Toter GrundToter Grund

Auch wenn das Naturschutzgebiet auf der Donauinsel den Namen "Toter Grund" trägt, ist es alles andere als "leblos". Für unzählige Tier- und Pflanzenarten wurde das Feuchtbiotop zum Lebensraum, nachdem die Donauinsel das ehemalige Überschwemmungsgebiet als Hochwasserschutz abgelöst hatte. 1986 wurde diese ökologische Nische unter das Wiener Naturschutzgesetz gestellt. Hier zahlt es sich aus, abseits des Weges an den Ufern des Donaualtarms auf Entdeckungstour zu gehen.

Kraftwerk Freudenau

Die Staumauer staut die Donau auf einer Länge von rund 28 km auf eine Höhe von 8,6 m auf. Der Inhalt des Stauraumes beträgt ca. 55 Millionen m³, das Stauziel liegt auf einer Seehöhe von 161,35 m. Am rechten Ende der Staumauer liegen die beiden Schiffsschleusen mit jeweils einer nutzbaren Länge von 275 m und einer nutzbaren Breite von 24 Metern.
Im Maschinenhaus, das zwischen Schleusen und Wehranlage liegt, erzeugen 6 Maschinensätze elektrischen Strom für das öffentliche Stromnetz. Jeder dieser Sätze besteht aus einer Kaplan-Rohrturbine mit einem direkt gekoppelten Drehstromgenerator. Jede der Wasserturbinen hat einen Durchmesser von 7,5 m. Bei einem Ausbaudurchfluss von 3.000 m³/s beträgt das Regelarbeitsvermögen jährlich 1.052 Millionen kWh, dies entspricht dem Jahresverbrauch von zirka der Hälfte aller privaten Wiener Haushalte.

Roter Hiasl

Nach der ausgiebigen Erkundungstour auf der Donauinsel kann man sich im traditionsreichen Restaurant "Roter Hias" nicht nur seinen Stempel abholen, sondern sich auch stärken. Das Lokal in der Lobau ist nahezu jedem Wiener ein Begriff, und das seit mehr als 140 Jahren. Benannt ist "der Rote Hiasl" übrigens nach seinem Erbauer Matthias Turnowsky, der 1862 von Galizien als Arbeiter hierher kam und schließlich das gastronomische Abenteuer wagte. Seine Haarfarbe? Richtig geraten: Die war natürlich rot!

Schwierigkeiten: Keine
Gesamtgehzeit: 1 1/2 - 2 Stunden
Beste Jahreszeit: Am besten unter der Woche, im Frühling, im Herbst oder an warmen Wintertagen, ansonsten kann hier der Teufel los sein.
Eignung für Kinder: Ja
Eignung für Hund & Katz': Ja
Ausrüstung: Pack-Checkliste Wandern
Einkehrmöglichkeiten: Restaurant Roter Hiasl am Endpunkt der Etappe
Karte: Karte zum Ausdrucken
Internet: Infos zum Rundumadum-Wanderweg

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